Typografie ist mehr als “schön schreiben”

Orientierung und Ästhetik – Gestern

Jeder kennt sie: Times New Roman oder Arial. Oft benutzt und kaum bedacht. Was versteht man eigentlich unter: Typografie?

Etymologisch: Typografie kommt aus der griechischen Sprache und meint einige Bereiche – Kunst und Druck-Handwerk – genau genommen bis zur Gesamtkomposition von allem, was Schrift inkludiert.

Typografie … heute

… bis zur modernen Website. Quasi jedes Design eines Print- bzw. digitalen Elements, das den User visuell erreichen soll, fällt darunter, vor allem, wenn die Informationsaufnahme optimiert werden soll. Was nützt die schönste Schrift, wenn man sie nicht gut lesen kann? Das Layout sollte so gestaltet sein, dass alles gut verständlich und aufzunehmen ist. Eine gute Antizipierbarkeit ist das Ziel eines Typografen / Designers. Unterelemente müssen sinnvoll ein Ganzes bilden. Bilder, Flächen, Grafiken, Tabellen und die Schrift an sich –  alles muss logisch gesetzt sein und zueinander passen. Das attraktive Ganze ist das Ziel. Das Schriftbild ist oft entscheidend, ob der Leser weiter liest.

Vom Kleine ins Große

Dies ist Teil der Makrotypographie, der Anordnung von Schriften in einem bestimmten Bereich. Ein anderer: Mikrotypographie. Sie vereint die Regeln bei der Gestaltung eines jeden Schriftzuges. Die “Anatomie der Buchstaben” ist eine wichtige Sache bzgl. der Gesamtkonzeption. Kursiv? Mit Schlagschatten, Verzerrung, welche Laufweite (Wort- und Buchabstände)

Welche Farbe, Präsenz, Größe …?

  • Dicke
  • Rundung der Buchstaben (Bögen: “p”, “d”)
  • Serifenschrift (Endstriche)
  • Punzen: Heißt der Innenraum der Buchstaben: “d” oder “o”.Der Schriftgrad, die Größe, korreliert u.a. mit der Buchstabenmenge, sprich Textlänge. Außerdem mit dem  Format  – nicht zuletzt, wer sind meine Leser? Wie alt? Schriftgröße muss mind. 12 Punkt betragen, wegen Alterssehschwäche? Schriften in Illustrierten und Büchern haben 9 bis 10 Punkt Minimum. Im Marketing dominieren oft fette Headlines, als Eyecatcher (Aufmerksamkeitssteigerung)

Die Art des Papier ist auch entscheidend. Zeitungspapier z. B. ist “offen und schluckt viel Farbe, lässt die Buchstaben mitunter ausfransen. Gestrichenes Papier hingegen präsentiert auch sehr feien Linie gut lesbar. Ob Offset, Tampon oder Digitaldruck ist die Wahl noch lange nicht beendet. Ein professionelles, design- und zielgruppen-adaquates Vorgehen lohnt sich auf alle Fälle.

Du bist dein eigener Designer

Gestaltest du deine eigenen Informationsmaterialien, ist es doppelt wichtig, ordentlich vorzugehen. Nimm dich zurück, agiere besonnen und vor allem vermeide die typischen Anfängerfehler im Bereich der Typografie, die da wären:

  1. Zu viele Schriften
  2. Zu viele Farben
  3. Zu viele Größen

Versuche dich bewusst zu begrenzen, zu viele Elemente verwirren nur. Entscheide dich für max. 3 Schriftgrößen: Headline, Zwischenüberschrift und Fließtext. Nutze am besten nur eine Schriftfarbe, verzichte auf kursive Texte und Unterstreichungen oder gar Fettauszeichnungen, wo immer möglich. Meist nämlich stört es den natürlichen Lesefluss eher als dass es nützt. Mache lieber Absätze, füge Zwischenheadlines ein und scheue dich nicht, Sätze zu kürzen. Wähle eine allgemeine gut lesbare Schrift, die auch überall (im Netz) verfügbar ist und mache nur eine Ausnahme, wenn du sie wirklich begründen kannst. So schenkst du deinen Lesern nicht nur ein übersichtliches Schriftbild, ein angenehmes Leserlebnis und eine homogene Text-Fläche, sondern auch Ruhe und die Chance, den Text konzentriert und sinngemäß, auf einfache, bequeme Art zu erfassen, ohne ständig abgelenkt zu sein.

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