Vorsorge für Selbstständige

Selbst und ständig – das Los vieler viel arbeitender Selbstständiger; Vorsorge für Selbstständige ist ein gern verdrängtes Thema. Doch nicht nur die laufenden Kosten machen einem oft zu schaffen, sondern der Gedanke nach der Altersvorsorge drängt sich vielen erst (viel zu) spät auf, beziehungsweise nagt an einem – ohne, dass man gleich reagiert, weil das Alltagsgeschäft Vorrang hat. Die Zeit ist knapp, tausend Dinge, an die man denken muss, neben den „normalen“ Aufträgen gibt es einiges zu beachten: Gewerbesteuer … Umsatzsteuervoranmeldung, Zwangsbeiträge, IHK-Abgaben, Berufsgenossenschaftsmitgliedsbeiträge und Vereinsbeiträge; dies und noch viel mehr steht auf der To-Do-Liste eines Selbstständigen. Da noch einen Kopf für die eigene Altersvorsorge zu haben ist genauso schwierig wie wichtig. Also, in Ruhe einen Kaffee zur Hand nehmen, sich überlegen, was man braucht oder haben möchte (von bis), wie lange man voraussichtlich arbeiten kann, und wieviel man realistischerweise damit verdient. So viele Fragen, eine wichtiger als die andere. Vieles ist Spekulation. Unabhängig von Marktlage und Zukunftsprognose sind diejenigen, die schon länger selbstständig sind, im Vorteil, weil diese meist zuverlässigere, oder einfach zahlreichere Daten haben, auf die sie zugreifen können, um einen Wert zu ermitteln, mit dem man bei der Planung arbeiten kann.

Die Qual der Wahl
Vorsorge für Selbstständige – ganz gleich, ob Rüruprente, Lebensversicherung (Achtung, neues Urteil für Verbraucher), Aktienfonds, Bausparvertrag; ob Immobilien, Festgeld oder Goldreserven, wichtig ist: Tut etwas. Ein unabhängiger Versicherungs- und Finanzmakler kann ein erster Anlaufpunkt sein, ebenso wie das Internet beziehungsweise Tipps von unabhängigen Verbraucherzentralen. Doch welche Vorsorge speziell auf welchen bedarfstyp in welcher Branche und Lebenssituation passt, ist nicht pauschal zu sagen. Wer Gold hat, kriegt keine Zinsen, wer auf Immobilien setzt, kann auch dort auf Schrottimmobilien hereinfallen, der Aktienfonds hält, muss einen langen Atem haben (i.d.R. 5-7 Jahre). Alternative, auch ökologische Möglichkeiten, sind zum Beispiel, Wald / Kakaoplantagen, etc. Zu kaufen. Zu beachten, dass die Rendite über der Inflation liegt und: Traumrenditen im zweistelligen Bereich sind selten seriös. Auch sind hier einige Firmen in die Schlagzeilen geraten, wie zum Beispiel Prokon …
Wer seine Altersvorsorge auf solch tönerne Füße im Sinne von „25% im ersten Jahr“ stellt, muss mit einem Totalverlust rechnen. Vorsicht walten lassen. Lassen Sie sich ausführlich von verschiedenen Anbietern beraten. Vergleichen Sie und fragen Sie jemanden Ihres Vertrauens, bevor Sie etwas unterschreiben. Und schlafen Sie immer eine Nacht drüber. Beim Festgeld hingegen sind die meisten Einlagen in Europa bis 20.000 EUR gesichert. Allerdings befinden sich die Zinsen zur Zeit im Keller so dass man theoretisch auf lange Sicht unter Berücksichtigung der Inflationsrate Verlust macht, wenn man sein Geld dort „parkt“.

Andere sind von der Rüruprente sehr enttäuscht. Investments können ergänzend interessant sein, sei es bei überschaubaren Beträgen über auxmoney oder als Business Angels (risikoreich), ob über das Investieren in gemischte Fonds oder das gezielte Kaufen von Einzelaktien.

Nicht blind vertrauen, nicht (nur) auf den Partner setzen und beizeiten anfangen: Kleinvieh macht auch Mist.

Eine breite Streuung kann die Lösung sein. Aktien, Festgeld und eine Immobilie könnten eine gute Grundlage sein, wenn man als Selbstständiger auf die gesetzliche Rente (gar) nicht zählen kann.

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