Häppchen fürs Hirn – lernen nach dem Tapas-Prinzip?
Warum Häppchen nicht nur beim Essen beliebt sind: Ob Tapas oder Wissenshäppchen, kleine überschaubare Portionen erleichtern den Blick aufs große Ganze – auch beim Lernen.
Täglich müssen wir uns mit Neuem auseinandersetzen. Beim Bäcker, ein neues Produkt / Nussecken heißen jetzt “Nüssis”, privat, der neue Freund der Freundin heißt wie nochmal?, und natürlich im Job. Neue Software, neue Kunden, neue Strategien. Quasi minütlich strömt Neues auf uns ein, Botschaften, Bilder, Nachrichten, gesprächsfetzen. Das meiste vergessen wir gleich wieder. Und da ist auch gut so. Andernfalls würde unser Gehirn “heiß laufen” und könnte gar nichts mehr leisten. Aber was ist mit den Dingen, die wir behalten müssen? Die wir sogat dauerhaft lernen, uns aneigenen sollen? Auf einen Schlag oder lieber tage- / wochenweise?
Was ist denn nun besser (beim Lernen)? Viel Wissen auf einmal oder etappenweise?
Ein wenig spielt wie stets die persönliche Vorliebe mithinein: Die einen essen sich gern ein auf einen Schlag richtig satt von eienr Mahlzeit, andere bevorzugen das Tapas-Prinzip. Informationen jedoch kann der Kopf, (anders als der Bauch?) nicht gut in Massen aufnehmen. Statt Bauchgrummeln kommt das große Grübeln, man wird unkonzentriert, fahrig und hat das Gefühl, die “Hälfte schon wieder vergessen” zu haben, bevor man alles gehört hat. Ein Kommilitone damals an der Uni schwörte wiederum darauf: Er lernte (ausschließlich) in den letzten tagen / Nächten vor der Prüfung, bestand diese und hatte danach alels wieder komplett vergessen. Er kam damit tatsächlich ganz gut durchs Studium, was aber damit zu tun hat, dass die meisten Sachen, die wir in Schule und an der Universität lernen, später nicht mehr brauchen. Der Nachteil war: Brauchte er doch einmal etwas, musste er es quasi wieder neu lernen, was schon merh zeit kostet als wenn man es aus dem Effeff kann 😉
Lerninseln oder das volle Programm? Darfs ein bisschen mehr sein?
Nichts von beiden Arten, Informationen aufzunehmen ist falsch. Wie so oft, ist die Mischung nicht unwichtig. So kann es durchaus Sinn machen, mit einem großen Batzen Wissen zu starten und – gerade im Laufe des tages, wenn die Konzentration nachweislich abnimmt, in kleinen “Info-Päckchen” nachzulegen, Am besten funktioniert das etwas, wenn man vertieft, Gelerntes ergänzt.
Beispiel
Wer sich ein (neues) Buchhaltungsprogramm zur Brust nimmt, es lernen muss oder möchte, tut gut daran, sich zuerst die allgemeinen Funktionsweise anzsuchauen, logisch … Vogelperspektive, worum geht es? Was kann es / soll es leisten? Im zweiten Schritt schaue ich mir dann die einzelenen Module an, noch später die konkreten Möglichkeiten und dann zum Schluss die Einzelfälle/ Ausnahmen.
Diese Vorgehensweise kann man für anderes adaptieren. Je nach Themenfeld und Komplexität macht eine Unterteilung in zu Erlernendes, zu Wiederholendes und zu Vertiefendes Sinn, und zwar unter Berücksichtigung der Aspekte:
- Tageszeit
- Vorwissen
- Möglichkeit / Dringlichkeit
Lernen folgt am besten auf Wissen-wollen, auf Neugierig-sein. Wenn einen zum Beispiel das Buchhaltungsprogramm nicht gerade brenennd interessiert, aber man es trotzdem schnell lernen möchte, weil es einem Arbeit abnimmt, Zeit und Geld spart, dann kann das auch eine gute Motivation sein, möglichst schnell damit anzufangen.
Die Welt des Lernen nutzt nur neue Mittel … die Strukturen sind die gleichen.
Im digitalen Lernen – ob MicroLearning, Video-Based-Learning und Mobile Learning – wird auch nur mit Wasser gekocht. Die angewandten Lernmethoden, die das eLearning beeinflussen, sind nicht unbedingt neu, aber gut umgesetzt: Erprobte, konkrete und indivualisierte Konzepte und Herangehensweisen, je nach Lerntyp. In 5 Jahren werden sich die Wissensquellen verdoppelt haben, sprich wir sollten vorrangig in “Lernen lernen” investieren statt in Stoffe lernen.
Mehr Wissen – mehr Optionen?
Nicht unbedingt. Informationen sind nur ein Teil des Wissens, Verstehen ist der Wichtigere. Lernen bedeutet Neues in Beziehung zu bekanntem setzen.
Was nützt die detaillierteste Statistik, wenn sie keiner richtig interpretieren kann? Ohne Kurs laufen wir alle wie desorientierte Ameisen orientierungslos herum, das gilt auch und gerade im Businessbereich. Im Unternehmen werden Lerninhalte individualisiert, zumindest im Idealfall. Die Dynamik, die personellen Gegegebenheiten, das Betriebsklima; all das spielt hinein in das Projekt Learning.
Kleine Wissens-Snacks haben in vielen bereichen mehr Erfolg als große Schulungen, einfach weil sie öfter realisert werden. Zum teil aber auch, weil sie in kleinen menegen besser abgespeichert werden können. Die Fülle von Informationen überfordert unser gehirn einfach schnell. Informationssegmente können mitunter effektiver verarbeitet werden. Unser traditionelles Bildungsverständnis wird gerade (schleichend) revolutioniert, zuminest am Arbeitsplatz. Kaum mehr gilt: Fester Zeitpunkt, fester Ort, festes Lernpensum.
Stattdessen: flexibler, mobiler, offener = zielführender.
Die neuen Technologien tun ein übrigens dazu, Bücher sind passé, sämtliche Digitalinhalte können theoretisch auch auf allen Mobilgeräten abgefragt werden.
Höher, schneller, weiter – lebenslang-Lernen
Wissensvermittlung über Plattformen. Lernen, wann und wo ich möchte. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Und doch … Ohne persönliche Unterstützung erreichen nicht allzu viele Teilnehmer das angestrebte Ziel, sie bleiben einfach nicht os lange dran. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. und nur wenigen gelingt es, sich selbst dauerhaft zu disziplinieren
Relevanz ist King, Interesse schlägt Vielfalt
Wichtig ist das THEMA. Was interessiert dich? Darüber liest du automatisch gern und mehr …
Was hast du davon? Wenn dir als Unternehmerin der NUTZEN klar vor Augen steht, wird es imemrhin leichter, den inenren Schweinehund zu überlisten.
Was heißt das nun fürs MARKETING?
- Du willst wissen, welche Mechanismen im Social media Bereich greifen?
- Dich interessiert Printwerbung? Du machst Flyer, Anzeigen und Plakate? Hast du eine Idee? Dann schau, was es für (Crossmediale)Möglichkeiten gibt. Heutzutage kann man Vieles verbinden, so dass du auch deine Zielgruppe evtl. darüber gut erreichen kannst.
- Du magst es laut? Dann recherchiere, wo in der Werbung die Grenzen sind? Was ist vergleichende Werbung? Wie weit darf ich gehen, um meine Kunden zu überzeugen?
Für deine Kunden heißt das: Lernen durch erleben. Deine Präsentation bestimmt, was sie über dich “lernen”. Nehmen sie dich als Experten, als Versteher oder als Lösenden wahr? Welche Rolle spielst du vorrangig? Und: Ist das deine Wunschrolle?
Überfordere sie nicht!
Ganz gleich, was du vorrangig kommunizieren willst: Mehr als drei Dinge kann sich kaum jemand auf Anhieb merken, es sei denn – er hat wirklich großes Interesse. Maximum: 7 Dinge sind auf einer Liste mit einem Blick zu erfassen. Mehr geht einfach nicht.
Reduzier die Optik: Verwirr deine User nicht mit tausend Farben, Schriften und Größen, schaffe Wiedererkennungsmerkmale, mach es ihnen einfach. Nutze Ankersätze und griffige, bildhafte Begriffe.
Lern-Tipp
Für dich selbst: Sollst du dich und dein Business z. B. frei und aus dem Stehgreif präsentieren, kann die Lernmethode “Gedächtnispalast” helfen: Du übst in Gedanken vorher den Weg durch deinen “Palast”. Alles, was du dort siehst oder passierst, die Gemäldesammlung, den langen Flur, verbindest du mit etwas, das du sagen möchtest: Die Gemälde könnten für Refenzen stehen, die du anführen willst, der lange Flur, die langjährige Erfahrung deiner Firma …
Ähnlich funktioniert dies, wenn du statt durch den Palast einen dir wohl bekannten Weg gedanklich gehst, etwa zum Supermarkt oder zur Kita, vielleicht auch zu deinem Lieblingsrestaurant. Die Meilensteine am Weg symboliseren etwas, was du nicht vegressen willst. So kannst du ganz ohne Karten oder sichtbare Gedankenstütze eine beeindruckende (Kurz)Präsentation liefern, wenn es drauf ankommt.
Toi Toi Toi.
Deine Barbara
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