Online-Kurs erstellen: praktisch, kompakt, ohne Schnickschnack
Viele haben den Wunsch, ihr Wissen anderen in einen Onlinekurs zugänglich zu machen.
Die Idee dahinter: Kurs erstellen, passives Einkommen aufbauen.
Doch die Umsetzung bleibt oft aus — zu viele Aufgaben, zu viel Perfektionismus, Angst vor Technik. Die gute Nachricht: Für eine erste, verkaufsfähige Version deines Kurses brauchst du keine Monate. Wenn du fokussiert arbeitest und die Schritte auf das Nötigste reduzierst, schaffst du das in einer Woche. Hier zeige ich dir einen klaren Fahrplan — mit realistischen Zeitfenstern und konkreten Mini-Aufgaben.
Übersicht: Die 6-Mini-Schritte
- Thema und Ziel festlegen
- Inhaltsstruktur (Outline) erstellen
- Format wählen und Werkzeug-Plan aufsetzen
- Inhalte produzieren
- Kurs technisch zusammenstellen & ausliefern
- Schnellstart-Check & nächster Schritt
Grundprinzip vorab: Knapp, konkret, umsetzbar
Ziel ist nicht das perfekte Produkt. Ziel ist ein funktionierendes, hilfreiches digitales Angebot, das du verkaufen kannst und später jederzeit verbessern darfst. Wähle ein eng begrenztes Thema, das ein klares, prüfbares Ergebnis verspricht. Kleine Transformationsversprechen lassen sich in wenigen Lektionen vermitteln — und deine Zielgruppe kann direkt prüfen, ob es wirkt.
Vorbereiten: 30–60 Minuten
Mach dir vorher Gedanken, damit du produktiv starten kannst.
- Brainstorming: 5–10 Topic-Ideen aufschreiben.
- Entscheide dich für dasjenige, das spezifisch ist und eine klare Zielgruppe anspricht.
- Lege ein greifbares Kursziel fest (z. B. „In 7 Tagen ein Bewerbungsschreiben, das zu Vorstellungsgesprächen führt“).
Schritt 1 — Thema & Ziel – was du tust:
- Formuliere das Kursziel in einem Satz: Was kann der Teilnehmer am Ende konkret tun/erreicht haben?
- Ziel prüfen: Ist das Ergebnis messbar? Kann ein Teilnehmer selbst überprüfen, ob er Erfolg hatte?
Warum das wichtig ist: Ein konkretes Ziel gibt dir die Struktur für Inhalte und Marketing — und verhindert, dass du „zu viel“ reinpackst.
Schritt 2 — Inhaltsstruktur / Outline – was du tust:
- Schreibe auf, welche Schritte Teilnehmende gehen müssen, um vom Ist‑Zustand zum Ziel zu kommen.
- Sammle alle Maßnahmen (ungeordnet).
- Ordne die Maßnahmen zu 2–3 Modulen und pro Modul 3–5 Lektionen.
Praxis-Tipp: Behandle jede Lektion als „Häppchen“ (5–15 Minuten Lernzeit). Kurz, konkret, mit einer klaren Aktion/Übung.
Schritt 3 — Format & Technik: Wähle das simpelste Format, das dein Ergebnis vermittelt:
- Text-PDF + Arbeitsblätter (einfachste Option),
- Präsentation mit Audios (schnell aufzunehmen),
- Kurze Videos (wenn du das schon kannst). Entscheide, wie du verkaufst: Manuell per E‑Mail, automatisiert per Autoresponder oder später über Plattform. Für den Erst-Launch: E-Mail mit Download oder ein passwortgeschützter Google Drive/Dropbox-Link ist völlig ausreichend.
Benötigte Tools:
- Textverarbeitung (Word/Google Docs),
- E‑Mail (Gmail + Mailchimp/Sendinblue) oder einfache Zahlungsseite (Gumroad, PayPal-Button),
- Falls Video: Smartphone + Stativ + Headset.
Schritt 4 — Inhalte produzieren: Arbeite mit kurzen Zeitfenstern:
- Pro Lektion 10–20 Minuten Entwurfszeit. Ziel: Rohfassung fertig.
- Für jede Lektion: Kernthema + konkrete Aufgabe + ggf. Download/Checkliste.
- Nutze die Pomodoro-Methode: 25 Minuten Arbeit, 5 Minuten Pause.
Kleine Produktionsregeln:
- Keine Perfektion: Erstversion genügt.
- Schreibe klare Arbeitsaufträge: „Mache X, überprüfe Y“.
- Erstelle maximal 6–10 Lektionen für den ersten Kurs (2–3 Module).
Schritt 5 — Kurs technisch zusammenfügen: So machst du das Minimum verkaufsfähig:
- Sammle alle Dateien (PDFs, Audios, Videos) in einem Ordner.
- Erstelle ein einfaches Verkaufsblatt (1–2 Seiten): Kursübersicht, Ziel, Preis, Kauf-Link, FAQs.
- Zahlungsabwicklung: Gumroad/Paypal-Buttons oder E‑Mail-Verkauf (+ manuelle Versandoption).
- Lege eine Bestätigungs‑E‑Mail an, die den Download-Link enthält.
Prüfliste:
- Alle Links funktionieren.
- Dateinamen klar (Modul_Lektion_Titel).
- Rechtliches: Impressum/AGB/Datenschutzhinweis, wenn nötig.
Schritt 6 — Quickstart-Launch & Validierung: Verkauf nicht an „die Welt“, sondern an deine ersten 10–50 Interessenten:
- Teile das Angebot in deinem bestehenden Netzwerk (Newsletter, Social Media, Messenger-Gruppen).
- Bitte um Feedback in Austausch gegen Rabatt oder Bonus.
- Tracke Verkäufe und Rückmeldungen — das sind deine wichtigsten Lernpunkte.
Was du danach tun musst (kurze Roadmap)
- Woche 1–2: Sammle Kundenfeedback, überarbeite Inhalte punktuell.
- Monat 1: Setze einfache Automatisierung (E‑Mail-Funnel).
- Monat 2–3: Entscheide, ob du ein Video-Upgrade machst oder eine Kursplattform nutzen willst.
- Monetarisierung: Minikurs → Einsteigerkurs → Signature-Kurs (schrittweise ausbauen, nicht sofort beginnen).
Häufige Stolpersteine & wie du sie vermeidest
- Perfektionismus: Zeitboxen setzen, perfekte Version kommt später.
- Zu großes Thema: Schneide radikal zu; lieber 1 Problem sauber lösen.
- Technikangst: Nutze Minimallösungen (PDF + E‑Mail) statt Lernplattformen beim ersten Mal.
- Kein Publikum: Verkaufe an bestehende Kontakte; baue parallel die E‑Mail-Liste aus.
Konkrete Mini-Checkliste fürs Wochenende (kompakt) Vor dem Wochenende
- Thema & Ziel klar.
- Tools installiert / Accounts eingerichtet.
1
- 1 Satz Kursziel formulieren.
- Outline (2–3 Module, je 3–5 Lektionen).
2
- Format wählen.
- Erste Inhalte: 50 % der Lektionen schreiben/aufnehmen.
3
- Restliche Inhalte fertigstellen.
- Downloads / Arbeitsblätter erstellen.
4
- Dateien sammeln, Kursblatt erstellen.
- Zahlungs- und Auslieferungsweg einrichten.
- Erstverkauf starten, Feedback einholen.
Kurz und praktisch: Beispiel-Case Thema: „Bewerbungsanschreiben, das Einladungen bringt“
- Ziel: „Die Teilnehmerin schreibt ein Anschreiben, das 2 Bewerbungsgespräche in 4 Wochen ermöglicht.“
- Module: 1) Analyse & Struktur, 2) Textbau & Formulierungen, 3) Feinschliff & Versandstrategie
- Jede Lektion: 10–12 Minuten Text + 1 Arbeitsblatt
- Format: PDF + 3 kurze Audios (Erklärungen)
- Auslieferung: Kauf per PayPal → automatisierte Bestellmail mit Download-Link
Fazit
Ein erster, verkaufsfähiger Onlinekurs lässt sich in einer konzentrierten Woche bauen — vorausgesetzt, du beschränkst dich auf ein enges, prüfbares Ziel, arbeitest zeitlich begrenzt und nutzt simple Formate und Tools. Der erste Kurs ist ein Prototyp: Er bringt dir Erfahrung, erste Umsätze und echtes Feedback. Danach kannst du ihn schrittweise professionalisieren. Gern helfe ich dir dabei …