Framing & Kontext: Warum sie beim Prompten mit KI den Unterschied machen
Wenn wir mit KI-Tools arbeiten, denken viele zuerst an: „Was ist die richtige Prompt-Formulierung?“ – dabei sind zwei Dinge viel wichtiger:
Das Framing (wie du die Aufgabe „einrahmst“) die Kontextualisierung (welche Infos du der KI gibst) Beides entscheidet darüber, ob du mittelmäßige oder wirklich gute Ergebnisse bekommst.
Warum ist Framing wichtig? Framing heißt im Grunde: Du sagst der KI, aus welcher Perspektive sie denken soll und welches Ziel sie verfolgt. Die gleiche Frage kann völlig unterschiedliche Antworten erzeugen, je nachdem, wie du sie „einrahmst“.
Beispiele:
Statt: „Schreib einen Text über xy.“ Besser: „Du bist Texter:in für ein modernes Startup im Bereich xy. Schreib einen lockeren LinkedIn-Post (ca. 150 Wörter) für xy Menschen, die xy.“
Das Framing gibt der KI wertvolle Infos
- Rolle (Wer „bist“ du?)
- Ziel (Was soll am Ende passieren?)
- Tonalität (Wie soll es klingen?)
- Zielgruppe (Für wen ist das?)
Je klarer das ist, desto eher bekommst du Antworten, die sich wirklich „on point“ anfühlen.
KI rät nicht ins Blaue – sie arbeitet mit dem, was du ihr gibst. Wenn du kaum Kontext lieferst, produzierst du generische, austauschbare Antworten. Wenn du guten Kontext lieferst, bekommst du Ergebnisse, die erstaunlich nah an deiner Realität sind. Kontext kann sein:
- Hintergrundinfos: „Wir sind ein B2B-Softwareunternehmen im HR-Bereich…“
- Beispiele: „So schreiben wir normalerweise… (Beispieltext)“
- Einschränkungen: „Bitte keine Buzzwords, maximal 5 Bulletpoints.“
- Ausgangsmaterial: „Hier ist unsere aktuelle Produktbeschreibung… bitte überarbeite sie.“
Das Ergebnis ist nicht nur „richtiger“, sondern bedeutet auch weniger Nachbearbeitung für dich.
Framing + Kontext = besseres Prompting
Gute Prompts sind nicht einfach nur „kürzer oder länger“, sondern: klar positioniert (Rolle, Ziel, Zielgruppe, Ton)
- gut mit Kontext gefüttert (Background, Beispiele, Einschränkungen)
Merksatz für dein nächstes Prompt: Wer bist du? (Rolle der KI), Für wen ist das? (Zielgruppe), Was ist das Ziel? (Was soll am Ende passieren?), Wie soll es klingen? (Ton, Stil, Format), Was musst du wissen? (Kontext, Beispiele, Grenzen)
3 Schritte: So nutzt du KI effektiv
- Rolle festlegen: Weise der KI eine Identität zu, statt sie allgemein zu befragen. Beispiel: „Du bist ein Einsteiger im Webdesign“ oder „Sei ein erfahrener Coach mit Schwerpunkt XY.“ Eine klare Rolle bestimmt bereits VORAB Wissen, Ton, Stil und Perspektive aus und macht aus einem Generalisten einen Spezialisten.
- Kontext vorgeben: Beschreibe deine Situation, bevor du die Frage stellst. Beispiel: „Ich erstelle einen Kurs für Coaches, die ihr Wissen allgemein zugänglich machen wollen. Ich habe 2 Mitbewerber. Der USP bei mir ist Z.“ Dieser Hintergrund ist die Grundlage für relevante, passgenaue Antworten.
- Absicht (er)klären / Intention: Sage genau, welches Ergebnis und welches Format du erwartest. Beispiele: „Übersicht als Stichpunktliste“, „Werbetext für Online-Anzeige“, „Social-Media-Beitrag für Zielgruppe XY“, „Vergleich“. Gib präzise Regieanweisungen: „Gib eine Inhaltsangabe in 4 Zeilen“ oder „Liefere eine detaillierte Anleitung für Einsteiger“ Je klarer die Vorgabe, desto nützlicher das Ergebnis.
Vom Befehl zur klaren Konversation: So nutzt du KI besser
Stell dir KI wie einen brillanten Partner mit schwachem Kurzzeitgedächtnis vor: extrem klug, aber erinnert sich nur an das, was im aktuellen Chatfenster steht. Deshalb „vergisst“ sie nach vielen Nachrichten Ziele oder Entscheidungen. Die Lösung: Du managst das Gedächtnis aktiv.
Zwei Kerntechniken:
- Zusammenfassen (du wirst zum Chronisten)
- Vor jedem neuen Schritt kurz Ziel, Stand und nächste Aktion notieren.
- Beispiel: [ZUSAMMENFASSUNG: Ziel: Name für Tech-Festival. Werte: Nachhaltigkeit, Innovation, Gemeinschaft. Zielgruppe: junge Gründer. NÄCHSTER SCHRITT: 10 Namensideen, die diese Werte vereinen.]
- Referenzieren (du wirst zum Bibliothekar)
- Explizit auf frühere Ideen/Gedanken verweisen, um Kontext wieder „sichtbar“ zu machen.
- Beispiel: [REFERENZ: Deine Idee „Architekt der Zukunft“ gefiel mir. Wie bauen wir „Architekt“ in einen Slogan ein?]
Effekt: Weniger Reibung, mehr Konsistenz, bessere Ergebnisse. Du hörst auf, nur Befehle zu tippen – und führst eine klare, kreative Konversation mit deinem KI-Partner.
Schreib mir gern für weitere Tipps und Infos.